Betriebliches
Gesamtenergiekonzept

Für unsere Unternehmensgruppe Bäcker Bachmeier GmbH & Co. KG

Wir, die Unternehmensgruppe Bäcker Bachmeier, sind ein leistungsstarkes, dynamisches Familienunternehmen im süddeutschen Raum mit rund 100 eigenen Filialen in Bayern und mehr als 500 Handelskunden in Bayern, Hessen und Österreich, die täglich frisch beliefert werden.

Um eine langfristige Strategie für künftige Entwicklungen und Entscheidungen im Bereich der Energieversorgung und des Energieverbrauchs am Standort in Eggenfelden zu haben, wurde die Erarbeitung eines betrieblichen Gesamtenergiekonzeptes an das Institut für Energietechnik (IfE GmbH) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Amberg vergeben. Aufbauend auf einer umfassenden Analyse und Zusammenfassung der Ist-Situation am Standort sollten darin umfassend Möglichkeiten und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie innovative Maßnahmen der Energieversorgung aufgezeigt und auf Umsetzbarkeit geprüft werden. Ziel war es – neben der Steigerung der Energieeffizienz – die Firma langfristig auf den zukünftigen Energiemarkt vorzubereiten, wobei insbesondere die Flexibilisierung des Energiebedarfs in den Produktionsprozessen eine bedeutende Rolle spielt.

Die Erstellung des Gesamtenergiekonzeptes wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie aus dem Programm Energiekonzepte und kommunale Energienutzungspläne mit 40 % gefördert.

Produktionsbedingt weist der Standort mit den zwei Werksbereichen „Werk 1“ und „Werk 2“ einen hohen Energieverbrauch auf. Für die Dampf- und Prozesswärmeerzeugung werden jährlich rund 17.600 MWh/a an Energie in Form von Heizöl und Erdgas eingesetzt. Der jährliche Stromverbrauch am Standort insgesamt liegt über 9.000 MWh. Ein großer Anteil davon wird für die Kälteversorgung in der Produktion (Tiefkühlhäuser, Tiefkühllager, Kühlzellen oder gekühlte Produktionsbereiche) benötigt.

Aufbauend auf der Versorgungsinfrastruktur und den Energieumsätzen im Ist-Zustand wurde das Energieversorgungskonzept für den gesamten Standort der Fa. Bachmeier in Eggenfelden ausgearbeitet, technisch vordimensioniert und wirtschaftlich betrachtet. In enger Zusammenarbeit wurde ein Versorgungskonzept mit einer neuen Energiezentrale als zentraler Punkt mit einer KWKK-Anlage mit Absorptionskälteanlage und Dampfauskopplung entwickelt. In der Energiezentrale könnte künftig ein Erdgas-BHKWs als Ausgangspunkt für eine hocheffiziente und primärenergetisch günstige Gesamtversorgung installiert werden. Die KWK-Anlage mit in Summe bis zu 1.000 kW elektrischer Leistung soll durch vorrangige Stromeigennutzung den Strombezug von außen reduzieren und damit die Energieversorgung für das Unternehmen insgesamt wirtschaftlicher und zukunftssicher gestalten. Für die vollständige Nutzung der Niedertemperaturwärme ist eine Absorptionskälteanlage in der neuen Energiezentrale vorgesehen, die künftig die Grundlast in einem zentralen Kältekreis abdecken kann. Die Verteilung von Wärme, Dampf und Kälte für alle Produktionsbereiche könnte künftig zentral von hier aus erfolgen.

Neben den verschiedenen Varianten einer zentralen KWKK-Anlage wurde gleichzeitig die Installation von mehreren PV-Anlagen auf den geeigneten Dachflächen der Gebäude, aufgeteilt in zwei Bauabschnitte, betrachtet und wirtschaftlich mit bewertet. Hierbei wurden die zwei Bauabschnitte der PV-Anlagen zum einen separat untersucht und wirtschaftlich bewertet, sowie zum anderen in Kombination mit den KWKK-Varianten betrachtet.

Als Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist festzuhalten, dass die beiden Varianten nur mit PV-Anlagen über den Betrachtungszeitraum von 20 Jahren einen positiven Kapitalwert erbringen und sich in 13 bzw. 14 Jahren amortisiert haben werden. Die CO2-Einsparung durch die regenerative Stromerzeugung und -eigennutzung liegt bei rund 415 bzw. 830 Tonnen pro Jahr gegenüber dem Ist-Zustand.

Auch mit der „BHKW-Variante 1“ kann über den Betrachtungszeitraum hinweg ein positiver Kapitalwert erzielt werden, wobei die Amortisationszeit für die notwendige Investition in die Anlagentechnik bei über 17 Jahren liegt. Unter den aktuellen Randbedingungen (u.a. Rechtslage KWK-Gesetz, kommendes Brennstoffemissionshandelsgesezt BEHG, hohe notwendige Investitionskosten in die zentrale Infrastruktur wie z.B. ein neuer Gasanschluss oder eine neue zentrale MS-Versorgung etc.) ist die Realisierung dieser effizienten Energieversorgungslösung mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko verbunden.

Das CO2-Einsparpotential liegt bei dieser Variante bei rund 1.250 Tonnen pro Jahr gegenüber dem Ist-Zustand.

Mit dem erarbeiteten Gesamtkonzept zur effizienten Energieversorgung könnte künftig der Strombezug am Standort Eggenfelden der Bäckerei Bachmeier entscheidend reduziert werden. Die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung in Kombination mit der regenerativen PV-Stromnutzung könnte damit wichtiger Schritt in die zukunftsweisende Energiephilosophie der Fa. Bachmeier sein – möglichst wenig Primärenergie hocheffizient zu nutzen. Das betriebliche Gesamtenergiekonzept bietet der Bäckerei Bachmeier damit eine umfassende Grundlage für künftige Investitionen in die Energieversorgung.

Im Rahmen einer Abschlusspräsentation wurden die Ergebnisse der Geschäftsführung und den involvierten Verantwortlichen vorgestellt.